Vor dem Schloß Eichhof
Vor dem Schloß Eichhof

Landfrauen aus dem Ammerland zu Besuch bei uns in Waldhessen

 

 

Die Landfrauen aus dem Bezirk Bad Hersfeld fuhren im letzten Jahr Richtung Norden. Emsland, Rheiderland und das Ammerland lagen auf der Route. Nun kamen die Landfrauen aus dem Ammerland (Bad Zwischenahn und Umgebung) zu einem Gegenbesuch nach Bad Hersfeld. Untergebracht im Hotel Thermalis ging es auf Entdeckungsreise in Waldhessen.

Ein interessantes 4-Tages-Programm hatten wir für die Landfrauen zusammengestellt.

 

Der Herkules mit seinen Wasserspielen stand am Anreisetag auf dem Programm. Denn als Weltkulturerbe ist dies ein Muss, schlugen wir den Landfrauen vor. Das Wasser sprudelte über die Kaskaden hinab zum Schlossteich. Dort schoss die "Große Fontäne" über 50 Meter in die Höhe. Die Faszination Wasserspiele ist darauf zurückzuführen, dass die Inszenierung auch heute noch genauso funktioniert wie zur Zeit der Landgrafen und Kurfürsten. Das Wasser durchläuft alle Stationen allein durch natürlichen Druck. Für eine "Vorstellung" werden jeweils 750 m3 Wasser benötigt. Ein herrliches Schauspiel berichteten die Landfrauen.

Am 2. Tag ging es mit Christiane Leister als Reiseführerin zur Mahn- und Gedenkstätte Point Alpha. Diese ist in ihrem Gesamtkomplex ein unvergleichliches Zeitzeugnis und ein Lernort der Geschichte. Eine Filmdokumentation über die Gegebenheiten der Grenzöffnung wurde gezeigt. Mit Herr Christmann schritt man dann an der ehemaligen Grenzanlage entlang, er hatte als ehemaliger Grenzsoldat sehr viel Wissen über die vergangene Zeit. Wenn möglich sollt jeder sich einmal die Zeit nehmen und die Gedenkstätte besuchen. Sehr nachdenklichen fuhr man weiter zum Früchteteppich in der alten Kirche nach Sargenzell. Herr … vom Förderverein der alten Kirche Sargenzell, gab eine genaue Beschreibung der biblischen Darstellung des Bildes und erläuterte auch den Aufbau und die Anfertigung des Früchteteppichs.  Sensationell was man doch mit unterschiedlichen Körnern, Samen und gemahlenen Blüten machen kann. Eine weitere Kirche mit einem Engelhimmel und Biblischen Zeichnungen an der Empore besuchte man in Odensachsen. Noch herrlich geschmückt vom Erntedankfest, war der Altarraum der Kirche. Pfarrer Funk begeisterte die Frauen mit seinen Erzählungen über das Gotteshaus und stimmte mit ihnen zum Abschluss ein Dankeslied an. Schon ging es weiter zur Haune-Mühle, dort bekamen die Landfrauen einen Einblick über Regionale Produkte. Kurze Wege und gute Qualität. Müllermeister Rainer Nebe bewirtschaftet den kleinen Familienbetrieb mit zwei Angestellten.  200 Tonnen Getreide werden monatlich gemahlen. Angetrieben wird die Mühle von zwei Kaplanturbinen neuester Art. Bei der Besichtigung wird deutlich, dass die Arbeit des Müllers nicht nur im Vermahlen von Getreide liegt. Am Anfang steht die Qualitätsanalyse. Je nach Bestellung der zu beliefernden Bäcker erfolgt die Mischung der unterschiedlichen Getreidesorten. Bis zu 14-mal laufen die Körner durch die Walzenstühle. So können bis zu 650 kg Mehl pro Stunde vermahlen werden. Alleine von der Müllerei ist der Betrieb nicht existenzfähig. Dazu ist die Konkurrenz der Großmühlen zu stark. Ein weiteres wichtiges Standbein ist die Stromerzeugung aus Wasserkraft mit den beiden Kaplanturbinen. Im Anschluss an so viel Sehenswertes wurden die Landfrauen aus dem Ammerland von den Landfrauen aus Odensachsen mit der Spezialität Ploatz verköstigt. Gute Gespräche geführt und die Eindrücke des Tages erörtert. In der Hotelbar ließ man den Tag bei einem Cocktail ausklingen erfuhren wie am nächsten Tag.

 

Gut gefrühstückt begann der 3. Tag. Als Gästeführen waren Heidemarie Derigs und Christiane Leister mit unterwegs. Bei der Lehr- und Versuchsanstalt Eichhof wurde man von Dr. Gerhard Quanz herzlich begrüßt. Ein kleiner Einführungsvortrag gab schon einmal Einblicke in die Betriebsabläufe. Der Betrieb bewirtschaftet eine Fläche von 250 ha, davon 96 ha Dauergrünland. Ca. 25 ha LF werden alljährlich im Rahmen einer praxisüblichen Fruchtfolge für Exaktversuche zur Verfügung gestellt. Bei einem Bummel durch den Arznei- und Kräutergarten geht nicht nur Apothekern und Köchen das Herz auf. Bekannte und unbekannte Heil- und Gewürzpflanzen stehen hier dicht an dicht und laden Interessierte ein, sie näher kennenzulernen. Frau … führte durch den neu strukturierten Kräuter- und Schulgarten. Für jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen. Im Anschluss ging man zum den Ställen. Die Tierhaltung am Eichhof umfasst eine Milchviehherde von 105 Kühen mit der gesamten weiblichen Nachzucht. Zwei unterschiedliche Haltungs- bzw. Melksysteme stehen sich zum Vergleich gegenüber. In einem planbefestigten Laufstall mit Tiefboxen werden die Kühe von einem Melkroboter der neuesten Generation gemolken. Im Stallbereich mit automatischem Melksystem werden im Durchschnitt 55 Kühe gehalten. Dem gegenüber steht ein Liegeboxenstall mit vollperforierten Laufflächen und Hochboxen, die mit Gummimatten ausgelegt sind. In diesem Stallbereich ist ein konventioneller Autotandemmelkstand eingebaut in dem durchschnittlich 50 Tiere gemolken werden. Weiter ging es auf dem Hof zum Schweinestall. Einblicke bekam man nur durch die Fenster. Damit die Tiere nicht in ihrem gewohnten ablauf gestört werden. Die Schweinehaltung umfasst 168 Sauen für die Erzeugung von Ferkeln. Sieben Gruppen zu je 24 Sauen ferkeln im Rhythmus von drei Wochen ab. Nach vierwöchiger Säugezeit werden die Ferkel in einen neu errichteten Ferkelaufzuchtstall gebracht, dort aufgezogen und mit ca. 28 kg. Lebendgewicht verkauft.

Soviel neue Informationen machten hungrig. In der Kantine wurden die Landfrauen herzhaft verköstigt.

Nach einer kurzen Ausruhphase im Hotel ging es mit der Stadtführerin …. durch Bad Hersfeld. Dies erlebten die Landfrauen aus dem Ammerland ohne die Gästeführer des Bezirksvereins Bad Hersfeld. Am Rückreisetag wollten die Landfrauen in Uslar den Schmetterlingspark Alaris besichtigen.

  

Nach Rücksprache mit der Organisatorin Frau Almut Neumann vom LandfrauenVerein Bad Zwischenahn, war die Reise nach Waldhessen beeindruckend und gut organisiert.