18. September 2001

„Was wären die Dörfer ohne die Landfrauen?“

 

Für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement

wurden vier Landfrauen

mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet

 

Bad Hersfeld: „Was wären die Gemeinden ohne die Landfrauen?“ fragte Bärbel Scherp vom Landesvorstand des Hessischen Landfrauenverbandes. Sie wies auf das vielfältige Bild der Landfrauen hin, die Traditionspflege und Bildungsarbeit in den Dörfern, und dankte ihnen für ihr Engagement.

Als Verbindung zwischen dem Gestern und dem Heute würdigte auch Landrat Roland Hühn die Landfrauen, als Hüterinnen ländlicher Lebensweise und Tradition.

Besonders großes Engagement in vielen Bereichen zeigten dabei Marlene Ochs-Allendorf aus Breitenbach am Herzberg, Elfriede Riebold aus Schenklengsfeld sowie Marianne Erbe aus Asbach und Renate Beyer-Hose aus Obergeis, die ihre Ehrenbriefe bereits im Rahmen einer Arbeitsbesprechung über reicht bekommen hatten.

 

Marlene Ochs-Allendorf ist seit 1973 Übungsleiterin für Gymnastik, zuerst beim TV Breitenbach, seit 1994 beim von ihr mit gegründeten Gymnastikverein. Dort ist sie seit der Gründung auch erste Vorsitzende. Zwei Jahre später übernahm sie den Vorsitz des Landfrauenvereins Breitenbach und kann auf 28 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit zurückblicken.

 

Elfriede Riebold war schon 1957 bei der Landjugend und in der Landvolkshochschule aktiv. 1965 war sie einer der Gründerinnen des Landfrauenvereins Landecker Amt und dort seitdem im Vorstand tätig, von 1993 bis 2001 sogar als Erste Vorsitzende. Sie rief die Gitarrengruppe der Landfrauen ins Leben, war Gründungsmitglied der Volkstanz- und Trachtengruppe Schenklengsfeld, und leitete die Montagsschreiber, die sich der Mundart angenommen haben. Riebold hat das Landecker Apfelbuch mit herausgegeben und arbeitet beim Kuppenrhöner Landmarkt mit.

 

Marianne Erbe hat den Ortsverein Asbach nicht nur mit gegründet, sondern auch viele Jahre als ortsvorsitzende geleitet. Daneben was sie Bezirksvorsitzende, Mitglied im Vorstand des Orts- und Bezirksvereins und Teilnehmerin der Europa-Akademie.

 

Kaum wegzudenken aus dem öffentlichen Leben in Neuen stein ist Renate Beyer-Hose. Sie leitet die Gemeindebücherei, ist im Sportverein aktiv, organisiert einen deutsch-französischen Schüleraustausch und betreut die französischen Schüler in Deutschland, gestaltet Kindergottesdienste, ist Mitglied im Jugendhilfeausschuss des Kreises, was lange Jahre Gemeindevertreterin, Gründete eine Selbsthilfegruppe für Schlaganfallgeschädigte, ist als Jugendschöffin, Elternbeirätin im Kindergarten und nicht zuletzt als Vorsitzende des Ortsvereins aua der Landfrauen engagiert gewesen bzw. immer noch aktiv.

Alle Frauen, so wurde aus ihren Dankesworten deutlich, haben ihr ehrenamtliches Engagement auch als Bereicherung des eigene Lebens empfunden und empfehlen es zu Nachahmung. Wenn es dabei nicht nur positive Erfahrungen, sondern mitunter auch Ärger gab, diente ihnen das zur Stärkung ihrer Persönlichkeiten. (zac)