Gertrud Gilbert
Gertrud Gilbert

Frauenfrühstück

16. Februar 2013

 

Zu einer schönen Tradition ist mittlerweile das Frauenfrühstück am Samstag nach Aschermittwoch geworden.

 

255 aufgelegte Gedecke im „Alten Forsthaus“ in Niederaula haben wieder den Stellenwert und die Zugkraft des jährlichen Landfrauen-Frühstücks belegt.

 

Die neue Vorsitzende des BezirksLandfrauen Vereins Bad Hersfeld, Frau Brigitte Weitz, begrüßte die Frauen recht herzlich. Ebenso der Bürgermeister Thomas Rohrbach von der Marktgemeinde Niederaula. Das leckere und reichhaltige Frühstücksbüfett, zubereitet von Martin Diebel und seinem Team, fand guten Zuspruch. Die Frühlingsdekoration auf den Tischen wurde von Tanja Schmidt vom „Strohblümchen“ Niederaula bereitgestellt. Und damit das Gerangel am Büffet nicht zu groß wurde, wurde auf alt bekannte Art, Tischweise mit einem Goethe-Zitat aufgerufen.

 

Bevor die Schauspielerin und Rezitatorin Gertrud Gilbert aus Bad Nauheim auf die Bühne trat, stellte sich erst einmal der neu gewählte Vorstand des BezirksLandfrauen Vereins Bad Hersfeld vor.

Dann endlich kam nach dem Genuss für den Gaumen nun die Seele dran.

 

Erinnerungen an eine alte, aber heftige Liebe.

Was ist eigentlich aus "Werthers Lotte", Charlotte Buff, geworden, nachdem sie Johann-Wolfgang von Goethe den Laufpass gab und sich für eine Heirat mit dem Hannoverschen Hofbeamten Johann Christian Kestner entschied? Eine Antwort auf diese Frage gab Gertrud Gilbert in ihrem selbstverfassten Einpersonenstück "Mit mir nicht noch einmal, Herr Goethe!"

 

Die Landfrauen lauschten gespannt, was die Schauspielerin zu berichten hatte. Es ist nicht mehr die junge, blonde, fürsorgliche Lotte, die ihren zwölf Geschwistern die Mutter ersetzte und Goethes leidenschaftliche Verehrung erfuhr, sondern es ist die Lotte, die als Witwe nach 40 Jahren auf ihr Leben zurückblickt. In diesem Moment trifft sie ihren alten Verehrer in Weimar wieder. Sie macht sich Gedanken darüber was geworden wäre, wenn sie Goethe geheiratet hätte?

 

Sie spart nicht mit Ironie und Witz und belichtet dabei lebhaft und wortstark ihr eigenes, arbeitsreiches aber schließlich sehr erfolgreiches Leben. Heiter und amüsant stellte Frau Gilbert dies auf der Bühne dar. Dafür dankten die Landfrauen mit heftigem Applaus. Von der zweiten Vorsitzenden, Heidemarie Derigs, wurden die Landfrauen mit einem besinnlichen Spruch ins Wochenende verabschiedet.

Christiane Leister