7. April 2019

Bei der Grundschule die 1950 eröffnet wurde ging es los. Ortsvorsteher Uwe Seitz und Dagmar Döring begrüßten die Landfrauen. Dagmar erzählte von den Anfängen, wie Asbach zu dem Namen kam und wann es urkundlich erwähnt wurde.

 

Bedeutung des Ortsnamens

 

Für die Bedeutung des Ortsnamens kommen zwei Varianten in Betracht:

Der erste Versuch geht von der Überlegung aus, dass die Siedlungen immer dort angelegt wurden, wo Wasserläufe vorhanden waren. Die ersten Holzhütten wurden jedoch nicht direkt am Wasser, sondern zwecks Hochwassersicherung am Berghang errichtet. Asbach bestand anfangs aus zwei Teilen und wurde erst durch das Zwischenbauen neuer Häuser ein geschlossener Ort. Die im Namen Asbach vorkommende Silbe As - ass - ess  heißt altdeutsch Weidetrift. Es liegt somit nahe, dass der im Grund fleißende Bach, welcher dem Weidevieh als Tränke diente, zuerst den Namen führte und dann das Dorf nach ihm benannt wurde.

 

Die zweite Variante leitet den Name Asbach aus dem Doppelbegriff As - bach = Aspen-aqua ab, Es ist durchaus möglich, dass es in dem großen Buchenwaldgebiet (Buchonia) zwischen Rhön und Vogelsberg eine Stelle gab, die mit Pappeln, nämlich Aspen bewachsen war.

 

Geschichtliches

 

Als 1921 bei Vermessungsarbeiten ein vorgeschichtliches "Hünen"-Hügelgrab entdeckt wurde, fand sich zum ersten Mal der Hinweis einer Ansiedlung im Asbacher Umland. Der Grabhügelfund wurde durch Keramikvergleiche in die La Tene-Zeit (800 - 900 v Chr.) datiert. Wahrscheinlich gaben in dieser Epoche die ersten Ansiedler ihr Nomadendasein auf und errichteten ihre Blockhütten auf dem Flurstück "Zwischen den Wegen". Fundstücke eines heimischen Gastwirtes bekräftigen diese Annahme.

 

Spätestens zu Beginn des Frühmittelalters wurde die Siedlung vom Berghang zur Fuldaaue hin verlegt und zwar an die Stelle, wo der "Asbach" beim Eintritt in das Fuldatal einen Schuttkegel aufgeschwemmt hatte. Noch heute ist zu erkennen, dass der älteste Ortskern mit der Kirche auf einer Anhöhe liegt. Gründe für die Verlagerung sehen die Historiker in der stetigen Rekultivierung der Fuldasümpfe und dem Fakt, dass durch die Zunahme der Bewohner und deren Viehbestand die Trinkwassersicherung immer akuter wurde.

 

Urkundlich wird Asbach erstmals 1146 erwähnt. In einer Urkunde der Hersfelder Reichsabtei wird von einem "Ministerialen Gerlandes von Asbach", vermutlich ein Vorfahr derer von Milnrode, berichtet. Bei neueren Recherchen fand man den Namen Asbach in der Wigbert-Vita des Lupus (verdeutscht von Johannes Busäus) in folgender Passage: "Ein frommer Mann Namens Hartwig aus Asbach hatte damit begonnen, im Flecken Asbach eine Kirche zu bauen."

Anno Domini 1071 geben Quellen Auskunft darüber, dass im 10./11. Jahrhundert eine rege Besiedlung im Westteil des Streubesitzes der Abtei Hersfeld stattfand.

 

1146 wurde Asbach in einem Schreiben des Rittergeschlechts von Milenrode erwähnt.  Ab Mitte des 18 Jahrhunderts gab es Aufzeichnungen das Asbach ca. 311 Einwohner in 64 Hofstätten hatte. 1931 hatte Asbach 835 Einwohner in 136 Häusern. Grund hierzu es hatte sich Industrie in Bad Hersfeld angesiedelt. Die Firmen Rechberg und Braun (Tuch) und Gottlieb (Seilerei).

Beim 2. Weltkrieg im März 1945 wurde ein Munitionszug in der Nähe des Bahnhofes beschossen. Die Häuser um den Bahnhof wurden alle zerstört.

Auch das Gefecht im April 1945 hinterließ Spuren. 56 Gefallene, 24 Wohnhäuser von den 136 und 52 Nebengebäude wie Scheuen und Stallungen wurden zerstört.

In dieser Zeit mussten die Asbacher auch 250 Heimatvertriebene aufnehmen. Innerhalb von nur 4 Jahren wurde alles wieder aufgebaut.

 

Heute ist Asbach ein Stadtteil von Bad Hersfeld: und liegt südwestlich im Stadtgebiet am westlichen Fuldaufer und erstreckt sich beidseitig an der durch den Ort führenden Alsfelder Straße als Teilstück der Bundesstraße 62.

Die bauliche Struktur des Ortes ist durch den alten dörflichen Ortskern geprägt, der nach und nach durch Neubaugebiete erweitert wurde. 

Ca.60 lauffreudige Landfrauen aus dem Bezirk folgten Dagmar Döring zum Kindergarten, der 1973 eröffnet wurde. Mit dem Höckerchen unter dem Arm folgten wir ihr zum ältesten Haus, der Gasthof Herzog erbau 1601.  Das Haus Schwalm gegenüber beherbergte bis 1950 die 1-4 Klasse sowie auch den Kindergarten.

Bei der ehemaligen Michbank stieg sie wieder auf das Höckerchen. An diesem Platz hatten 35 Lieferanten (Klein- und Großbauern ihrer Milch abgeliefert. 

 

Asbach ist überwiegend Wohnsitz von Berufspendlern. Einige Haupt- und nebenerwerbstätige Landwirte, handwerkliche Betriebe, Logistikunternehmen, Tankstelle, ein Gasthof mit Übernachtungsmöglichkeiten, Zahnarzt, Physiotherapie, Bäcker, Fleischerei, Friseur, Banken sowie ein Baustoffmarkt und Produktionsbetriebe sind am Ort ansässig. Zwischen Asbach und dem  östlich gelegenen Stadtteil Eichhof befindet sich ein Hauptlager des Online-Versandhauses Amazon.

 

Zwischendurch zeigte sie immer wieder Bilder aus alten Zeiten. Im Vergleich dazu das heutige Gebäude. 

Auch das teuerste Backhaus in Asbach bewunderten wir. Für knapp 80.000 Euro – doppelt soviel wie zunächst geplant – wurde das Fachwerkhäuschen vor drei Jahren fast komplett erneuert, denn von der ursprünglichen Substanz waren nur noch ein paar alte Balken wieder verwendbar. Doch für einen neuen Ofen (Kosten: bis zu 50.000 Euro) reichte es am Ende nicht mehr. Jetzt soll die leere Fachwerkhülle als Lagerschuppen genutzt werden. Als Schildbürgerstreich hatte die Asbacher Backhaussanierung gleich nach der Fertigstellung für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt steht der Fall neben vielen anderen auch im neuen Schwarzbuch. 

In der Kirche wurde man musikalisch vom Frauenchor unter der Leitung von Berthold Bohlender empfangen. Pfarrer Simon Leinweber erzählte kurz etwas über die Kirche. Und das Schmuckstück von einer restaurierten Kirchenuhr wurde uns präsentiert. 

Um die Kirche herum findet man viele Fachwerkhäuser, die alle so um 1870 erbaut wurden. wozu Dagmar immer etwas zu berichten hatte. 

Weiter im Ort zeigte die Feuerwehr ihr können beim Bergen von Verletzten

Auf dem Hof der Familie Orth wurde man herzlich mit köstlichen Milchprodukten bewirtet. 

Vorbei ging es an dem Bauernhof Glebe, dies ist ein großzügiger Dreiseitenhof aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Grundsockel wurde mit den Steinen der Burg Milnrode gebaut. Und der Bauernhof Horn ist der größte Kleinbauer mit noch 12 Kühen.

Noch viele schöne gut erhaltenen Fachwerkhäusern sahen wir, wozu Dagmar immer etwas zu berichten hatte.

An Sehenswürdigkeiten hat der Stadtteil unter anderem das oberschlächtige Wasserrad an der alten Wassermühle in der Mühlestraße zu bieten. In den Sommermonaten kann man per Knopfdruck Wasser in die Holzrinne pumpen lassen und das Wasserrad dreht sich für ein paar Sekunden. Westlich von Asbach, im Asbachtal, befindet sich die Burgruine Milnrode, die zu Fuß gut zu erreichen ist.

 

Vom Osterbrunnen aus ging es zum Schulgarten. Ein Projekt von Alt und Jung.

 

2014 hat der Obst- und Gartenbauverein einen Schul- und Lehrgarten angelegt, um den Schülern der "Kolibri"-Grundschule Asbach Anschauungsunterricht im Gartenbau zu ermöglichen. Die wöchentlichen Schulgartenstunden gehören zum festen Bestandteil des Schullehrplans, da der Schulleitung sehr an einer gedeihlichen Zusammenarbeit gelegen ist. Fachwart Hermann Egbers zeigt den Kindern anhand von Bildern den Weg vom Säen zum Ernten. Er führt die 3. Klasse in die Geheimnisse des Gemüseanbaus ein und wie das Endprodukt letztendlich zu Hause auf den Tisch kommt.

 

Touristisch attraktiv sind vor allem die um den Stadtteil führenden Wald- und Wanderwege und die hervorragende Aussicht von den umliegenden Höhenzügen. Bei gutem Wetter reicht der Blick sogar bist zur ca. 40 km entfernt gelegenen Wasserkuppe, dem höchsten Berg Hessens. 

Nach gut 3 Stunden hatten wir den Ausgangspunkt wieder erreicht. In der Mehrzweckhalle wurde uns ein tolles Süßes und Herzheftes Büffet kredenzt.

An wundervoll gedeckten Tischen schmeckte es vorzüglich. Lebhafte Gespräche rundeten den schönen Tag ab. 

Dagmar hatte mit ihrem Team die Führung sehr gut ausgearbeitet.

Super, das ist so schnell nicht zu toppen.