Geschäftsführerinnen-Arbeitstagung 3.9.2016

Start in die Winterarbeitszeit

42 Vertreterinnen der hessischen Bezirkslandfrauenvereine trafen sich zur jährlichen Geschäftsführerinnen-Arbeitstagung am 3. September 2016 September in Rosbach vor der Höhe. Neben aktuellen Themen aus dem Landesverband und den Bezirkslandfrauenvereinen ging es auch um wertschätzende Kommunikation.

In dem häufig stressigen Alltag gelingt es nicht immer, gelassen zu bleiben. Gerade in der Kommunikation mit anderen fällt dies oft schwer, sei es im Beruf, innerhalb der Familie oder mit den Vereinskolleginnen. Mit ihrem Impulsvortrag „Kann Kommunikation gelingen?“ gab Monika Finkbeiner den Landfrauen Werkzeuge an die Hand, die helfen, wertschätzend zu kommunizieren. „Unsere Wahrnehmung steuert unsere Kommunikation maßgeblich. Daher ist Kommunikation nie objektiv, sondern stets subjektiv“, erklärte die Trainerin für soziale Kompetenz. 

Wertschätzung sei eines unsere zentralen Bedürfnisse und für eine gelingende Kommunikation von großer Bedeutung. Jeder von uns habe eine eigene „Beziehungssprache“, mit der wir unsere Wertschätzung anderen gegenüber ausdrücken oder wie wir Wertschätzung von unserem Umfeld erfahren möchten. „Lob und Anerkennung, gemeinsame Zeit oder Geschenke seien drei der sogenannten Sprachen der Wertschätzung“, erläuterte Monika Finkbeiner. Wichtig sei es, zu erkennen, welche Sprache wir selbst dabei sprechen, und zu lernen, die der anderen zu sprechen. Stimmt dies überein, könne wertschätzende Kommunikation gelingen. „Wenn Sie Probleme mit jemandem haben, hören Sie in sich hinein, ob sie unterschiedliche Sprachen der Wertschätzung sprechen, so der Tipp von Finkbeiner. Mit dem Leitsatz „Die Löwin frisst zuerst“, verdeutlichte die Trainerin, wie wichtig es sei, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse in den Fokus zu rücken. Ebenso wie eine Löwin brauchen auch wir zunächst Kraft, um unseren Alltag zu meistern und uns dann um unser Umfeld zu kümmern. Daher sei es wichtig, uns besser um uns selbst zu sorgen und zu kümmern. Je mehr wir innerlich gestärkt, ruhig und gelassen sind, desto eher gelinge Kommunikation mit anderen. 

Zwei Programme für eine erfolgreiche Vereinsverwaltung und -buchhaltung stellte, Thomas Hartmann, MTH Software vor. Beide sind speziell auf die Arbeit in Landfrauenvereinen ausgerichtet. Mit der Software „Vereinsmanager“ lassen sich in Orts- oder Bezirkslandfrauenvereinen Tätigkeiten rund um die Mitgliederverwaltung und Vereinsangelegenheiten wie Serienbriefe, statistische Arbeitsberichte und Jubiläen einfach und souverän verwalten und umsetzen. Die Software „Vereins­assistent“ unterstütze außerdem bei einer übersichtlichen und mühelosen Abwicklung der Vereinsbuchhaltung. Ein selbstbewusstes Auftreten und das Erkennen von Gefahren und Bedrohungen im Alltag sind von großer Bedeutung. Oliver Kopriva, von Kopcon; kopriva security consulting, bietet entsprechende Sicherheitskurse für Frauen, Kinder und weitere Zielgruppen an und stellte diese vor. „Wir vermitteln Achtsamkeit und Handlungssicherheit in unseren aktiven Mitmachtrainings. Sie lernen das richtige Verhalten in Stresssituationen und wie sie durch Selbstkontrolle und Körpersprache deeskalieren können“, erklärte Oliver Kopriva.

 

Almut Wittig, Geschäftsführerin des Landfrauenverbands (LFV) Hessen, stellte das Seminarangebot für das Frühjahr 2017 vor. Von „Smartphone, Tablet und Co.“ über „Trommeln“ bis hin zum Gartenseminar „Rosen und ihre Begleiter“ wird von Januar bis Mai 2017 ein abwechslungsreiches Bildungsangebot für alle hessischen Landfrauen geboten. Weitere Themen waren die Überarbeitung des Handbuchs des LFV Hessen sowie der im Oktober erscheinende Jahresbericht in Form der Landfrauen-Post. Letzterer legt in diesem Jahr den Fokus auf den LFV Hessen als Interessenvertretung. Die Landesgeschäftsführerin stellte bevorstehende Termine im Jahr 2017 vor. Mit dem Mädchentag am 25. März, dem Landfrauentag zum Hessentag 2017 in Rüsselsheim, dem Bäuerinnentag am 7. September und der Vertreterinnen-Versammlung mit Wahl des Landesvorstandes im November 2017 stehe ein ereignisreiches Jahr bevor.


 Bezirksvorstände tagten

im Westerwald

 

 

 

Gratulation für runde und halbrunde Geburtstage

 

Strategien für die zukünftige Arbeit zu entwickeln, stand im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung der Bezirkslandfrauenvereine des Landfrauenverbandes Hessen (LFV). Die Vertreterinnen der Bezirksvorstände trafen sich Anfang April in Rehe im Westerwald, nahe der diesjährigen Hessentagsstadt Herborn.

Trainerin der Andreas-Hermes-Akademie, knüpften die Führungskräfte der Bezirksvereine an die Arbeit des Vorjahres an. Wer Zukunft gestalten will, müsse die gegenwärtige gesellschaftliche Struktur zur Kenntnis nehmen und von ihr ausgehen, führte Claudia Jennewein aus. Um die zukünftige Arbeit zu gestalten, gelte es, den eigenen Standort vor dem Hintergrund der aktuellen Trends und Bedürfnisse, der vorhandenen gesellschaftlichen Strukturen, dem Wertewandel der letzten 50 Jahre und nicht zuletzt der Entwicklung der Altersstruktur der Gesellschaft zu bestimmen.

Landfrauen und ihre Themen liegen im Trend, waren sich die Teilnehmerinnen einig. Intensiv diskutierten sie, warum es trotzdem nicht besser gelingt, neue Zielgruppen anzusprechen. Landfrauen müssen sich und was sie tun besser „verkaufen“. „Das Heu muss der Kuh schmecken, nicht dem Bauern“, stellte Claudia Jennewein fest. Für ein neues verändertes Image sei es wichtig, nicht aufzuzählen, was Landfrauen alles tun und anbieten, sondern Mehrwerte wie Vertrauen und Gemeinschaft, Charisma, Ausstrahlung und Emotionen einzubringen. Dies müsse sich auch in der öffentlichen Darstellung der Landfrauen und ihrer Arbeit niederschlagen. Sie müsse mit weniger Text und mehr Bildern, die die Emotionen der Betrachter ansprechen, arbeiten. Lauter müsse sie sein, weniger brav und bieder oder auch, um mit Pippi Langstrumpf zu sprechen: „Seid frech und wild und wunderbar!“

Um Informationen schnell und gezielt weitergeben und verbreiten zu können, sei eine gute Kommunikation wichtig, sowohl untereinander als auch mit der Öffentlichkeit. Dazu könnten und müssten die neuen Medien und die sozialen Netzwerke genutzt werden. Eine wichtige Voraussetzung sei die Vernetzung untereinander, sie müsse vorangetrieben werden. Dazu könne man sich vor Ort Hilfe suchen bei Mitgliedern, die besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten haben, aber auch außerhalb des Vereins, bei Bekannten im Dorf oder in der näheren Umgebung. Dies sei nicht nur hilfreich beim Umgang mit den neuen Medien, sondern auch bei vielen anderen Aktivitäten.

Wie es gelingen kann, das Leben vor Ort zu gestalten, war ein weiterer Aspekt des Strategieworkshops. An vielen Beispielen aus der Arbeit der Vereine zeigte sich: Ob es um die Integration von Flüchtlingen geht oder um die Infrastruktur in den ländlichen Regionen, ob es um Müllgebühren oder ein gemeinsames Projekt im Dorf geht, sich einzumischen, mitzureden und mitzubestimmen, ist immer gesellschaftspolitisches Engagement und lohnt sich. Und auch so könne das Image verändert werden. „Hingehen, breit machen und gesehen werden!“, fasste eine Teilnehmerin zusammen.

Aktuelle Informationen aus dem Landesverband rundeten das arbeitsreiche Programm ab, das aber auch für viele fruchtbare Gespräche und den Austausch untereinander Raum ließ.

LFV – LW 16/2016